Camper wiegen!

Schaut man sich auf Stellplätzen, Campingplätzen oder einfach unterwegs auf der Straße um, sieht man inzwischen kaum mehr einen Camper ohne Solarmodul auf dem Dach. Dieser Beitrag ist ein Kontrapunkt zu diesem Trend und soll zumindest zum Nachdenken anregen, welchen Beitrag eine Solaranlage in einem Reisefahrzeug leisten kann, was sie für nachteile mit sich bringt, und wann man vielleicht auch darauf verzichten kann.

Was kann eine Solaranlage im Camper?

Die Energiegewinnung durch Solarpanele auf dem Dach eines Campers oder Wohnmobils hat die gleichen Probleme wie bei einer fest installierten Anlage: Der Ertrag ist extrem vom Sonnenstand und der Witterung abhängig und variiert von gar nichts bis zu voller Leistung. Zeiten ohne großen Solarertrag müssen durch andere Energiequellen ausgegelichen werden.

Will man das Reisemobil nicht nur bei verlässlichem Sonnenschein nutzen, sondern zum Beispiel auch im Herbst und Winter oder im sehr nördlichen Breitengraden, muss der Grundenergiebedarf des Fahrzeugs sowieso erstmal anders gedeckt werden. Eine Solaranlage kann einem dann – je nach Sonnenausbeute – die mögliche autarke Standzeit darüber hinaus verlängern.

Will man also bei schönem Wetter lange an einem Ort verweilen, kann die Solaranlage ihre Stärken ausspielen und die elektrische Autarkie gewährlisten – zumindest, wenn man das Fahrzeug in der Sonne geparkt hat.

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Autarkes Reisen ohne Solarmodule auf dem Camper

Wie deckt man den Energiebedarf beim autarken Reisen, wenn man das Dach des Campers nicht mit Solarmodulen bedeckt hat? Gerade wenn man auf Reisen nicht sehr lange Zeit an einem Ort verbringen will kann das durchaus funktionieren.

Nachladen über die Lichtmaschine des Fahrzeugs

Moderne Kastenwägen haben sehr leistungsfähige Lichtmaschinen verbaut. Bei regelmäßigem Fahrbetrieb bietet es sich an, den Grundbedarf durch einen entsprechend leistungsfähigen Ladebooster und ausreichend Batteriekapazität abzudecken.

Natürlich ist auch die Energie, die man über die Lichtmaschine in die Bordbatterie nachlädt, nicht umsonst: der Verbrauch und damit auch die Emmissionen steigen durch die Leistung, die der Lichtmaschine abgefordert wird. Wäre es also nicht die umweltschonendere Alternative, die Energie durch ausreichend Solarleistung auf dem Dach zu decken, anstatt die Lichtmaschine des Fahrzeugz zu nutzen?

Die Antwort auf diese Frage ist zumindest kompliziert. Da ein Camper meist nur einen Bruchteil des Jahres genutzt wird, haben Solarmodule in diesem Bereich ein extrem schlechtes Verhältnis aus eingesetzten Resourcen (Produktion und Installation der Module mit allem, was dazu gehört) zu gewonnener Energie. Darüberhinaus können die Module auf dem Dach den Verbrauch des Fahrzeugs auf zweierlei Weise negativ beeinflussen: zum einen durch einen erhöhten Windwiderstand, zum anderen durch das zusätzliche Gewicht.

Es ist also alles andere als sicher, dass die Solaranlage auf dem Dach die umweltschonendere Alternative im Vergleich zur Nutzung der Lichtmaschine ist, die bereits im Fahrzeug vorhanden ist.

Mehr Batteriekapazität

Mehr Batteriekapazität hilft, die autarke Standzeit zu verlängern, wenn man öfter Energie "im Überfluss" hat, die man in der bestehenden Bordbatterie nicht mehr puffern kann. So kann man zum Beispiel auf langen Fahrten mehr von der Lichtmaschine produzierte Energie speichern, oder mit mehr Reserven vom Stellplatz fahren, wo man einen Landstromanschluss nutzen konnte.

Mit diesen Energiereserven kann man dann mehr Reisetage überbrücken, wo man keine Möglichkeit zum Nachladen hat, und somit auch in den genuss von mehr Autarkie beim Reisen kommen.

Laden über Landstrom

Hat man sowieso alle paar Tage einen Landstromanschluss zur Verfügung, kann ein leistungsfähiges Ladegerät zusammen mit einer großen Batterie in kürzester Zeit für ausreichend Reserven sorgen.

Externe Solarmodule

Als Ergänzung zu einem Grundenergiekonzept, das sowieso unabhängig von der Sonne funktioniert, bietet sich eine Solartasche oder ein Faltmodul an. Diese Solarmodule werden nur dann aufgestellt, wenn sie wirklich benötigt werden. Das hat den Vorteil, dass man sie zur Sonne ausrichten und das Fahrzeug dabei auch im Schatten stehen kann. Benötigt man die zusätzliche Energie nicht, verursachen die im Innenraum verstauten Module auch keinen zusätzlichen Windwiderstand und erhöhen die Dachlast nicht.